Kommunikation und Perspektivenwechsel

Das bewusste Einstimmen auf Treffen oder (schwierige) Gesprächssituationen hilft die Kommunikationsabsicht zu stärken, egal ob face to face, telefonisch oder online. Das bedeutet ein wenig zu steuern, mit welcher Haltung man mit anderen kommuniziert, wie man sein Gegenüber wahrnimmt, wie fokussiert man an gemeinsam vereinbarte Ziele kommt. Oder besser erkennen, wenn inhaltlich in Sitzungen Umwege gegangen werden.


2 Praxistipps zur Kommunikation

1) Einstimmung auf Gespräche

Ein Ansatz aus dem Buch „Mindful Leader“ (Salzburger Achtsamkeits Modell (SAM)): Oft geht man nahtlos vom Mail-Posteingang oder irgendeiner Arbeit in eine Sitzung, einen Termin, in ein Gespräch oder nimmt einen Telefonanruf entgegen. Um ganz in der neuen Situation zu sein und beim Gegenüber, hilft es sich davor bewusst kurz Zeit zu nehmen. Das können wenige Sekunden sein, in denen man von der vorigen Tätigkeit Abstand gewinnt und sich auf das Kommende mit einer wohlgesinnten Haltung einstimmt:

  • Was ist Ziel des gemeinsamen Treffens/Gesprächs/Telefonats/der Sitzung?
  • Was wünsche ich mir als Outcome?
  • Was wünscht sich mein Gegenüber?
  • Wie soll das Klima sein währenddessen?

Diese kurze Übung kann auch mit wenigen Atemzügen auf dem Sitzplatz geschehen, oder, wenn es sonst keine Möglichkeit gibt ungestört zu sein, z.B. auf der Toilette. Es geht dabei nicht darum zu überlegen, wie man selbst eine Kommunikationsabsicht durchsetzt, sondern wie für alle Beteiligten ein konstruktives Gespräch und eine gute Atmosphäre entstehen können. Diese Praxis kann auch vor Teamsitzungen eingeführt werden.

2) Der Perspektivenwechsel

Der Wechsel in der Betrachtungsweise zieht sich durch die gesamte Mindfulness-Praxis. Verschiedene Techniken leiten zu einem interessanten Perspektivenwechsel an. Ein (An)Satz, der mich persönlich während meiner Ausbildung am meisten berührt hat, kommt aus dem Search Inside Yourself (SIY):

Mein Gegenüber ist auch nur ein Mensch, der glücklich sein will — genau wie ich

Search inside yourself (SIY)

Diese Haltung bzw. Sichtweise auf unser Gegenüber funktioniert wie eine Intervention, die uns schnell wieder auf eine Metaebene und „runter“ bringen kann, wenn wir getriggert wurden. Je besser wir unsere Trigger kennen, also bestimmte Muster in Situationen oder beim anderen, auf die wir emotional ansprechen, desto schneller lassen sich Situationen klären und entspannen. Was diese Trigger mit eigenen Wertvorstellungen zu tun haben, oder, wie man sich gezielt auf schwierige Gespräche vorbereiten kann, zeigen beispielsweise interessante Techniken aus dem Search Inside Yourself (SIY). Mehr dazu und weitere Ansätze zu bewusster Kommunikation in Alltag und Arbeitsleben gibt es gerne im Workshop AUSZEITEN für EINSTEIGER*INNEN.